Bürgerinnen und Bürger haben wieder die Möglichkeit das Förderprogramm zur Begrünung von Dachflächen zu nutzen. Die Stadt Radevormwald stellt den Bürgerinnen und Bürgern bis zum Jahresende insgesamt 13.538 Euro zur Verfügung, um Anreize zu setzen mehr Begrünung auf Dachflächen zu schaffen.
Während Kiesdächer und schwarze Bitumenpappe sich auf etwa 50°C bis über 80°C aufheizen, betragen die maximalen Temperaturen bei bepflanzten Dächern etwa 20°C bis 25°C. Extensive Dachbegrünungen setzen sich, vereinfacht gesagt, aus einer wurzeldichten Abdichtungsfolie, Wasserspeichermatten, Pflanzsubstrat und Pflanzen zusammen, die bei Dachbegrünungen mit Trockenheit zurechtkommen. „Diese Pflanzen für extensive Dachbegrünungen werden auch als Sukkulenten bezeichnet. Diese sind niedrig wachsend und trockenresistent, welche mit extremen Wetterbedingungen zurechtkommen. Die Dachfläche schafft damit wieder einen Lebensraum für Insekten und sorgt für mehr Artenvielfalt“, sagt Klimaschutzmanager Niklas Lajewski.

Förderrichtlinien
Gefördert werden von der Stadt Radevormwald ausschließlich bestehende Dächer, bei denen die Bauabnahme mindestens ein Jahr her ist. Die Förderung entfällt, wenn dies eine Auflage im Bebauungsplan für Neubauten ist. Die Mindestgröße der Dachfläche sollte zehn Quadratmeter betragen, statisch geeignet sein und mindestens fünf Zentimeter Substrat aufnehmen können. Die Fördersumme beträgt 50 €/m², bis max. 50% der förderfähigen Kosten und bis max. 2.500€. „Vorteilhaft ist sicherlich, dass die Maßnahme auch ohne Handwerker in Eigenleistung umgesetzt werden kann“, sagt der Klimaschutzmanager.
Der Vorteil der Speicherung von Regenwasser wirkt sich bei Starkregen gerade zu Beginn sehr positiv aus, da das Wasser zeitlich verzögert abgegeben wird. Dies zeigt sich am Abflussbeiwert, welcher für die Berechnung von Regenereignissen herangezogen wird. Befestigte Dachflächen und Betonflächen haben einen Beiwert von 1 (100%) wohingegen eine Dachbegrünung mit weniger als 10cm Substrataufbau einen Beiwert von nur noch 0,5 (50%) aufweist. Dieser Faktor wird auch bei der Niederschlagswassergebühr der Stadt Radevormwald berücksichtigt, weshalb Grundstückseigentümer weniger Gebühren pro Quadratmeter begrünte Dachfläche zahlen müssen.
„Insgesamt versucht die Stadt das Thema des zunehmenden Klimawandels auf verschiedenen Ebenen anzugehen“, sagt Bürgermeister Johannes Mans. Neu aufgestellte Bebauungspläne und in der Überarbeitung befindliche Pläne, beinhalten Vorschriften zur Dachbegrünung auf Flachdächern bei Neubauten sowie von Garagen und Carports.
Eine kombinierte Nutzung mit Photovoltaikanlagen wird darüber auch nicht ausgeschlossen, sondern ist durch die kühlende Wirkung der Pflanzen sogar positiv zu sehen. Städtische Neubauten mit Flachdächern werden für diese kombinierte Nutzung vorausschauend geplant, wie das Bildungszentrum Elberfelderstraße oder das neue Feuerwehrhaus Wellringrade. Auch das Bürgerhaus der Stadt Radevormwald ist vor zwei Jahren nachträglich mit einer Dachbegrünung von über 580 Quadratmetern ausgestattet worden, um Hitzevorsorge in der Innenstadt zu betreiben.
Kontakt bei der Stadtverwaltung:
Der Antrag und die Richtlinie können auf der Webseite der Stadt Radevormwald heruntergeladen werden https://www.radevormwald.de/klimaschutz-in-radevormwald/. Rückfragen zu Förderung beantwortet der städtische Klimaschutzmanager Niklas Lajewski (Tel.: 02195/606-432, E-Mail: niklas.lajewski@radevormwald.de)